Die Impact-Technik im Coaching zielt darauf ab, durch gezielte, oft emotionale Erlebnisse oder Übungen nachhaltige Verhaltensänderungen und Aha-Erlebnisse bei Klienten hervorzurufen. Diese Methode nutzt den Einfluss starker, oft überraschender Impulse, um eingefahrene Denkmuster zu durchbrechen und neue Perspektiven zu eröffnen. Durch das gezielte „Erleben“ statt nur das „Verstehen“ werden Lernerfahrungen vertieft, was die Wirkung und Nachhaltigkeit des Coachings erhöht. Bei Kindern funktioniert diese Technik besonders gut. Dazu habe ich auch schon in meinem Blog-Beitrag über Konflikte geschrieben. Hier geht es zu diesem Beitrag.
Kinder lernen spielerisch, aus Erfahrung und über Bilder. Gerne setze ich Impact-Techniken auch im Unterricht ein, um die Aufmerksamkeitsfokussierung auf etwas Bestimmtes zu unterstützen.
Ein Beispiel, das simpel klingt, aber Wirkung zeigt.
Mir fiel auf, dass ein Mädchen aus einer neuen Klasse vieles negativ sah.
«Wir gehen in den Wald». – «Da ist es aber kalt und schmutzig.»
«Wir spielen im Turnen Mattenlauf.» – «Da muss man so schnell rennen.»
«Du hast in diesem Text sehr überzeugend formuliert.» – «Aber ich habe noch so viele Fehler gemacht.»
So ging es den ganzen Tag… Mir fiel auf, dass besagtes Mädchen dann auch oft schlechte Laune hatte, nachvollziehbar.
Natürlich hat dieser Blick auf Details – in der PSI-Theorie von Julius Kuhl wird dies das Objekterkennungssystem genannt – auch seine Vorteile. Doch es stellt sich die Frage, ob diese Herangehensweise in jeder Alltagssituation hilfreich ist.
So schenkte ich ihr eines Tages eine rosarote Brille und bat sie immer wieder, diese aufzusetzen und den Fokus auf das Positive zu lenken. Es wirkte ohne viele Worte. Sie griff mit der Zeit von selbst zur rosaroten Brille und grinste mich dann jeweils verschmitzt an. Nebenbei hatten wir so auch unsere Beziehung gestärkt, die rosa Brille verband uns.
Gute Ideen dazu gibt es auch im Lehrmittel Klimazone Klassenzimmer des Auer Verlags.