Gestern durften Catherine Müller und ich an der Schule Manegg eine Weiterbildung zum Thema „Ressourcenblick schärfen“ gestalten. Eingeladen waren Schulassistenzen – und viele sind gekommen.
Von Anfang an war die Stimmung offen und interessiert. In den Gesprächen und Übungen zeigte sich schnell: Die Teilnehmenden bringen eine beeindruckende Portion Engagement, Beobachtungsfähigkeit und Herzblut mit in ihre Arbeit. Es war berührend zu spüren, mit wie viel Motivation sie Kinder im Schulalltag begleiten, unterstützen und stärken – oft still im Hintergrund und ohne viel Aufsehen.
Gleichzeitig wurde in den gemeinsamen Reflexionen deutlich, wie anspruchsvoll ihr Arbeitsalltag ist. Viele Herausforderungen wurden genannt – einige davon möchte ich hier besonders hervorheben:
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Schulassistenzen müssen sich immer wieder flexibel auf neue Lehrpersonen und deren individuelle Unterrichtsstile einstellen.
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Sie begleiten häufig Kinder mit besonderem Unterstützungsbedarf – emotional, sozial oder fachlich.
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Sie arbeiten in Settings, deren Rahmenbedingungen oft ungeklärt oder ungenügend kommuniziert sind.
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Und nicht zuletzt: Viele erleben, dass sie „einfach irgendwo reingestellt“ werden – ohne Wahlfreiheit, mit wem sie zusammenarbeiten oder wie ihre Rolle im Team genau definiert ist.
All das braucht nicht nur Fachkompetenz und Geduld, sondern auch eine hohe Frustrationstoleranz und die Fähigkeit, sich selbst immer wieder zu orientieren – ohne klare Strukturen.
Wir sind mit grossem Respekt und Dankbarkeit nach Hause gegangen. Und mit einer zentralen Frage im Gepäck:
Was braucht es, damit Schulassistenzen nicht nur eine wichtige Rolle spielen, sondern auch einen klaren Platz
haben?
Denn eines ist für uns nach diesem Morgen klar:
Die Arbeit von Schulassistenzen ist nicht nur unterstützend – sie ist tragend. Und sie verdient mehr Aufmerksamkeit, bessere Rahmenbedingungen und eine klare Verankerung im schulischen Gefüge.